Von der Angst- zur Vertrauenskultur

Wir können uns in jedem Moment unseres Lebens für das Gefühl der Angst oder für das Gefühl des Vertrauens entscheiden. Wir entscheiden, ob wir in einer Angst- oder in einer Vertrauenskultur leben möchten. So sagen es die Hirnforscher. Wenn das wirklich so einfach wäre,  dann lebten wir in Frieden und Harmonie, hätten deutlich weniger Konflikte und würden gemeinsam viel erfolgreicher sein als wir es allein je sein können.

Denn jeder Mensch hat verschiedene Ängste. Nicht nur im Privatleben, auch im beruflichen Alltag sind Ängste unsere ständigen Begleiter. Das ist normal und gut so! Denn unsere Ängste weisen uns auf mögliche Risiken hin, die wir manchmal besser im Blick haben sollten.  Sie zeigen uns außerdem den Weg ins Vertrauen. Wenn wir nicht wissen, wovor wir Angst haben, können wir auch nicht sagen, was wir brauchen, um ins Vertrauen zu kommen.

Unsere  Ängste oder auch die unserer Mitmenschen zu leugnen, ist demnach kontraproduktiv. Der gut gemeinte Satz  „Sie müssen keine Angst haben!“ (zum Beispiel davor, eine Rede zu halten) führt dazu, unsere Angst zu vertuschen und sie damit eher zu vergrößern. Die richtige Frage lautet: „Was brauchen Sie, um in den Mut zu kommen, diesen Schritt zu gehen?“

Warum ziehen wir es vor, Ängste und Sorgen unter den Teppich zu kehren, als ihnen offen zu begegnen?

Dahinter steckt ein hoch wirksames Leistungs- und Konformitätsdenken. Dieses Denken und Handeln verhindert die authentische und hilfreiche Auseinandersetzung mit unserer vermeintlichen Schwäche. Aus der Kindheit stammende verinnerlichte Glaubenssätze und innere Antreiber spornen uns zu immer mehr Leistung und Anpassung an. „Beeil dich!“, „Sei stark!“, „Sei perfekt!“ und „Sei gefällig!“. Die meisten Menschen lassen sich von mindestens einem dieser Antreiber in ihrem Denken, Fühlen und Handeln bestimmen.

Die gute Nachricht ist: Sie haben es in der Hand, das zu verändern, für sich selbst und für Ihre Mitarbeitenden. Führen Sie sich selbst und Ihr Team von einer Angst- in eine Vertrauenskultur, in der ungeahnte Leistungen und Potenzialentwicklung möglich werden. 

Finden Sie heraus, was Sie antreibt, und erarbeiten Sie sich neue Denk- und Verhaltensmuster. In unserem Workshops zum Thema „Selbstführung“ oder auch in maßgeschneiderten Teammaßnahmen begleiten wir Sie gern auf Ihrem Weg. In einem Raum des Vertrauens und der Wertschätzung zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Glaubenssätze erkennen und verändern.

PRAXISTIPP

Nehmen Sie Ihre eigenen Ängste und Sorgen und die Ihrer Mitarbeitenden ernst. Dahinter verbirgt sich oft eine wertvolle Intuition. Und kommen Sie nach Möglichkeit ins Gespräch darüber, was genau Ihnen ein ungutes Gefühl verursacht. Hier helfen einfache Ich-Botschaften, wie z.B. „Ich bin wirklich besorgt oder beunruhigt über … Ich bin mir nicht sicher, ob… Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache…“ Damit zeigen Sie sich von Ihrer menschlichen Seite, sind authentisch und schaffen Vertrauen.